Los a mol! Wa witt?

Brunnisach-Hexen Fischbach

e.V. seit 2002

Der Rabe "Wawitt"

Nur auf dem Rücken des Rabens "Wawitt", konnte Frau Brunnisach den Brunnen betreten und verlassen. Sie  rief ihren Raben mit: "Los a mol!"

und er antwortete: "Wawitt?"

Die Brunnisach-Hexe

Frau Brunnisach sammelte im Brunnen Krötenspeichel, um Medizin für alle Fischbacher herzustellen. Um in den Brunnen hinein oder heraus zu kommen, rief sie ihren Raben "Wawitt". 

Die trunkenen Zwerggeister

Den trunkenen Zwerggeistern missfiel, dass Frau Brunnisach Medizin für die Fischbacher herstellte und sie sperrten den Raben "Wawitt" in einen Käfig. 

Gruppenbild der Figuren des Brunnisach-Hexen Fischbach e.V.

Die Entstehung der Brunnisach-Hexen

Los a mol! Die Geschichte der alten Frau Brunnisach

Vor langer, langer Zeit lebte nahe der Mühle zu Fischbach ein altes Fräulein, das war so alt, dass sich nicht einmal die Dorfältesten daran erinnern konnten, wie es jung ausgesehen hatte. Alle Fischbacher pflegten zu ihr zu gehen, wenn sie Probleme hatten und nicht mehr weiterwussten. Mit ihrem klugen Buch der lichten Weisheiten und ihrem sprechenden Raben half sie den Menschen. Sie vertrieb Liebeskummer, wusste Rat bei Sonnenbrand und Warzen, verteilte Aufgaben und Übungen, mit denen sich jeder, der wollte, selbst helfen konnte.

Bekannt war sie als Frau Brunnisach, weil sie so nah am Bächlein weilte, wohnte und wirkte und weil niemand sagen konnte, ob das Bächlein vor oder nach ihr in Fischbach aufgetreten war. Für ihre heilenden Brühen nutzte Frau Brunnisach das Wasser des Mühlenbrunnens. Immer wenn sie für ihr Arzneigebräu Krötenspeichel brauchte, trug ihr kräftig flatternder Rabe Wawitt sie in das tiefe, düstere Brunnenloch.

Dort lebten die kleinen Zauberkröten, denen sie den wertvollen Saft aus den Mäulchen schabte. Zum Dank für ihre Abgaben schenkte Frau Brunnisach ihnen regelmäßig saure Sahne, mit der sie sich gegenseitig eincremen und ihre Krötenhaut geschmeidig halten konnten. Hatte die alte Frau genügend Speichel gesammelt, so rief sie dreimal hintereinander mit den Worten „Los a mol!“ nach ihrem Raben. Der schrie dann jedesmal laut „Wa witt?“ zurück. „Hol mi rauf!“ Das war das vereinbarte Signal für Wawitt, mit seinem Frauchen auf dem Rücken aus dem Brunnen zu fliegen.

Ohne Wawitt konnte sich Frau Brunnisach nicht aus dem Mühlenbrunnen befreien. Das wussten auch die trunkenen Zwerggeister, die der alten Meisterin ihre Beliebtheit bei den Fischbachern missgönnten. Also beschlossen sie kurzerhand, den treuen Raben einzufangen und in einen Käfig auf dem Vitusplatz zu sperren.

„Los a mol! Los a mol! Los a mol!“, rief Frau Brunnisach eines Tages aus dem Brunnen. So, wie es alle seit eh und je gewohnt waren. Doch Stille. Wo blieb das „Wa witt?“ - Wawitt musste im Käfig ausharren, bewacht von übel gelaunten Zwerggeistern. „Los a mol! Los a mol! Los a mol!“ - Pause. Nichts geschah. „Los a mol! Los a mol! Los a mol!“ - Längere Pause. Wawitt blieb stumm. Frau Brunnisach ahnte, dass da etwas nicht stimmen konnte, und ihr immer besorgteres „Hol mi rauf! Hol mi rauf!“ erklang aus dem Mühlenbrunnen.

Stunden vergingen. Tage vergingen. Kein „Wa witt?“ war zu vernehmen. Die alte Frau Brunnisach darbte im Brunnenloch. Der Rabe blieb gefangen. Die Krötchen schrien kläglich, weil niemand ihnen ihre geliebte saure Sahne brachte. Und die liederlichen Zwerggeister tanzten um den Rabenkäfig.

Die Fischbacher trauten sich nicht, gegen die mächtigen trunkenen Zwerggeister aufzubegehren, auch als das Jammern der Zauberkröten immer lauter und unerträglicher wurde. Schlimmer noch für die Fischbacher: Wer sollte ihnen von nun an den Kummer vertreiben, ihre Leiden kurieren, ihr Krötengebräu mischen? Als nach einiger Zeit die Menschen im Dorfe mehr krank denn gesund waren, versammelten sich die ratlosen Einwohner im Fischbacher Hof.

Nachdem sie lange beratschlagt hatten, nahmen sie all ihren Mut zusammen und stürmten mit Besen bewaffnet auf den Vitusplatz, um die liederlichen Zwerggeister zu vertreiben und Wawitt zu befreien. Mit solch wehrhaften Fischbachern hatten die Zwerge nicht gerechnet. Und so konnte Frau Brunnisach schon bald auf Wawitts Rücken aus dem Brunnen fliegen, mit derart großem Vorrat an Krötenspeichel, dass sie die meisten Plagen und Beschwerden eilig geheilt hatte.

Für die Zwerggeister schien sich nach dieser Niederlage der Horizont über dem Bodensee schlagartig zu verdunkeln. Sie verkrochen sich rund um das Dorf in ihren engen Erdhöhlen und Felsspalten und blieben für die Fischbacher lange ein unsichtbares Volk. In dieser unterirdischen Zeit trugen die Zwerggeister bittere Kämpfe untereinander aus. Die grausamen und hinterlistigen Zwerge hatten das Nachsehen. Die gütigen und freundlichen unter ihnen gingen als Sieger hervor und unterstützten fortan mit ihren übernatürlichen Kräften die Wohltaten der Frau Brunnisach. Eifrigere und zuverlässigere Wächter des Brunnenlochs waren nimmer gesehen.

Viele Monde vergingen. Die alten Zauberbilder schwanden. Wer sich heut‘ noch traut und an den Rand des Brunnens tritt, wer stille ist und horcht, der kann’s vernehmen, das leise „Los a mol!“, das aus der Tiefe dringt.

Recherchiert und aufgeschrieben im April 2002 von unseren Hexen Thomas u. Ralf

Unser Ausschuss

Elke Burghardt

1. Vorstand

Verena Müller

2. Vorstand

Anna Zimmermann

Kassiererin

Tobi Bogen

Schriftführer

Tanja Frank

Jugendwartin

Thomas Schmitt

Häswart

Michael Pichner

1. Gruppenführer

Simon Winterhalter

2. Gruppenführer

Aktuelle News

- Sommerpause -

 

Los a mol! Wa witt?

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Unser Hexenschwur

Krötenschleim und Rabenbein,
von nun an wollen wir Hexen sein.

Brunnisachwasser soll über uns rinnen und das Haupt erweichen,
sollte das Wort "Fasching" aus unserem Munde entweichen.
Treu wollen wir dem Brauchtum bleiben und den kalten Winter vertreiben.

Darum großer Hexenmeister,
nimm uns auf in den Kreis der Hexengeister.

Taufe der Brunnisach-Hexen in Fischbach

Am Freitag, dem 10. Januar 2003, erschien die alte Frau Brunnisach in der Mühle Dehm in Fischbach und brachte zur Taufe der Brunnisach-Hexen den zauberhaften Krötenspeichel mit.
Vor langer, langer Zeit lebte in Fischbach die alte Frau Brunnisach, die mit Wasser aus dem Mühlenbrunnen und Krötenspeichel, den ihr die Kröten im Brunnen von Alt-Fischbach zur Verfügung stellten, ein heilendes Arzneigebräu mixte. Mit diesem konnte sie alle Leiden der Fischbacher lindern, ja sogar heilen.

Nachdem am 21.09.2002 in Fischbach die alte Brunnisach-Hexe auferstanden war, fand am 10.01.2003 die Taufe der jungen Hexen statt. Pünktlich um 18:00 Uhr versammelten sich zahlreiche Besucher auf dem Gelände der Mühle Dehm. Der Hexenmeister Michael Güttler wurde als erster vom Fischbacher Fasnets-Veteran Karl Ströhle getauft, im Anschluss die 40 frisch gebackenen Maskenträger.

Zum Taufritual musste jede Brunnisach-Hexe eine Frage beantworten, anschließend den Schwur auf die Brunnisach-Hexen leisten und ein Glas des alten Arzneigebräus trinken. Zu guter Letzt wurde die Taufe mit dem Krötenspeichel vollzogen.
Hexentaufe 2003